Schwäbische Zeitung vom 30. August 2003, Jugendseite »kool.de«

Was es heißt, Musik zu studieren

Ravensburg – »Was macht man denn so als Musikstudentin?« Das ist meistens die etwas unsichere Frage derer, die sich von diesem Studium kein konkretes Bild machen können. Ich heiße Eva und studiere seit letztem Jahr Violine an der Musikhochschule in Dresden. Mein Studiengang nennt sich Orchestermusik, auch Künstlerische Ausbildung genannt. Das Ziel ist, ein Höchstmaß an musikalischer Bildung zu erreichen.

Von unserer Mitarbeiterin Eva Lauffer

Das wichtigste Fach ist dabei das Hauptfach, in meinem Fall die Geige. Außerdem gibt es gewisse Pflichtfächer, wie zum Beispiel Klavier, Gehörbildung, Musikgeschichte und so weiter. Das Hauptfach kann natürlich ganz unterschiedlich ausfallen. Ob Harfe, Trompete oder Cello: Alles ist erlaubt, nur absolut gut beherrschen muß man sein Instrument. Denn wer sich als Musiker später seine Brötchen verdienen will, muß starke Nerven und eine riesige Portion Ausdauer mitbringen. Schon die Aufnahmeprüfung, um überhaupt studieren zu dürfen, ist schwer zu bestehen. Denn meistens gibt es viel mehr Bewerber auf zu wenig freie Plätze bei den ausbildenden Professoren.

Hat man es geschafft, dann heißt es üben, üben, üben …

Vielen mag das recht einseitig und vor allem einsam vorkommen. Denn üben muß man nun mal für sich alleine. Aber während des Studiums gibt es genügend Möglichkeiten, sich auszutauschen und gemeinsam zu musizieren. Bei meinem Studiengang gehören zu den obligatorischen Fächern das Orchesterspiel sowie gewisse Kammermusikprojekte.

Regulär hat man dieses Studium nach fünf Jahren geschafft. Am Ende muß man eine Diplomprüfung in Form eines öffentlichen Konzertes seines Hauptfachs absolvieren.

Neben der Orchestermusik gibt es natürlich noch andere Studiengänge. Wer künstlerische Ausbildung mit Pädagogik verbinden möchte, um später in einer Musikschule zu unterrichten, kann Musikpädagogik studieren. Wem das alles zu einseitig ist, der kann sich für den Studiengang Schulmusik entscheiden. Dabei gibt es mehrere gleichrangige Hauptfächer. Nach dem Studium geht’s dann ab in die Schule, um wißbegierige Schüler zu unterrichten.