Schwäbische Zeitung vom 25. Juli 2002
Kulturförderung
Ravensburg (sz) – Bereits zum zweiten Mal wird das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Ravensburg e. V. mit dem Ravensburger Musikpreis ausgezeichnet. Der von der Familie Selinka gestiftete und von der Stadt unterstützte Preis ist mit 7500 Euro dotiert.
In einer städtischen Pressemitteilung wird das Jugendsinfonieorchester als »das älteste und wohl auch renommierteste Ensemble der Musikschule Ravensburg e. V.« bezeichnet. In mehr als 20 Jahren hat das von Musikschuldirektor Lutz Eistert geleitete Orchester über 50 verschiedene Programme erarbeitet und diese auch in Kooperation mit anderen musiktreibenden Institutionen der Region aufgeführt. Bei den Opernproduktionen saß jeweils das Jugendsinfonieorchester im Orchestergraben des Konzerthauses. Alle zwei Jahre unterziehen sich die Jugendlichen dieser außergewöhnlichen Strapaze. »Immer wieder sind gerade professionelle Solisten begeistert von den Tugenden dieses Orchesters wie technische Fertigkeit, Klangqualität, Engagement und ungewöhnliche Anpassung«, sagt Lutz Eistert.
Sieben erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben sind die Bilanz seit der Gründung im Jahr 1981. Erst vor wenigen Wochen gewann das Orchester in Belgien einen solchen ersten Preis. Das zeugt davon, daß es gelungen ist, trotz schnell wechselnder Besetzungen über einen langen Zeitraum ein gleich bleibend hohes Leistungsniveau zu halten.
Noch höheren Stellenwert als diese ersten Preise hat für Lutz Eistert der einzige zweite Preis, den das Orchester erhalten hat. Er wurde nämlich beim »2. Deutschen Orchesterwettbewerb« errungen. »Dabei führte der steinige Weg – wie bei Jugend musiziert – über Ausscheidungen auf Regional- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb«, erinnert sich Eistert: »Die Musikschule Ravensburg konnte damals zum ersten Mal ihren hohen Leistungsstandard im direkten Vergleich mit den Musikschulen aus ganz Deutschland unter Beweis stellen.«
Die Verleihung des Ravensburger Musikpreises findet am Freitag, 13. September, um 19 Uhr auf dem Anwesen der Stifterfamilie Selinka in Ravensburg-Albertshofen statt. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung ins Konzerthaus verlegt.
Das Jugendsinfonieorchester spielt dabei die beiden Stücke, mit denen es beim jüngsten internationalen Wettbewerb in Belgien den ersten Preis gewonnen hat: von G. Rossini die Ouvertüre zu »Der Barbier von Sevilla« und von Beethoven den ersten Satz aus der Sinfonie Nr. 8. Außerdem erklingen die Ouvertüre zur Oper »Die lustigen Weiber von Windsor« von O. Nicolai und Beethovens Ouvertüre zu »Egmont«.